Koalition begrüßt Auftakt zum interkommunalen Gewerbegebiet mit Weiterstadt

Die Städte Darmstadt und Weiterstadt haben eine Absichtserklärung für die Entwicklung eines gemeinsamen Gewerbegebiets zwischen der Autobahn A5 und dem Gehaborner Hof unterzeichnet. Die Darmstädter Koalition aus BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, CDU und Volt freut sich über diesen Schritt, der Chancen für die nachhaltige Weiterentwicklung in der Region bietet und zugleich wichtig für die zukünftige Finanzierung beider Städte ist.

Den Grundgedanken, zu überprüfen, wo und wie Gewerbeflächen zur Verfügung gestellt werden können, bewertet die Koalition als vollkommen richtig; ebenso den Blick über den Tellerrand der Stadt hinaus. “Wir haben die Bedarfe der Wirtschaft im Blick und es darf in dieser Hinsicht keine Denkverbote geben. Zugleich haben wir die Kraft, ergebnisoffen zu denken. Nun müssen wir auch darauf achten, dass es keine Vorfestlegungen gegen Landwirtschaft und Natur gibt”, sagt Andreas Ewald, Fraktionsvorsitzender von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. Die Koalition wird den Prozess deshalb verantwortungsvoll und konstruktiv begleiten. Ihr ist es wichtig, dass bei der Entwicklung des Gewerbegebiets auch die verkehrlichen Auswirkungen berücksichtigt werden.

“Wir wollen, dass die Entwicklung mit einer nachhaltigen Mobilität verknüpft wird. Die Menschen, die dort arbeiten und in Darmstadt wohnen, sollen nicht auf das Auto angewiesen sein. Dies würde wieder zu mehr Straßen und Parkflächen führen. Die Straßenbahn nach Weiterstadt muss deshalb wieder ins Gespräch kommen. Nur mit ihr kann die bestehende und durch das Gewerbegebiet stärker werdende Verkehrsmenge nachhaltig bewältigt werden. Wir werden Herrn Benz daran erinnern, dass auch eine nachhaltige Mobilität für solch ein Gewerbegebiet geplant werden muss“, ergänzt Ewald.

Kommunen sind stark von Gewerbesteuereinnahmen abhängig. Da klingt es erstmal gut, dass die Kommunen in Hessen im ersten Halbjahr 2024 8,1 % mehr Einnahmen hatten (https://statistik.hessen.de/presse/gewerbesteueraufkommen-im-ersten-halbjahr-2024). Allerdings verteilen sich diese Zuwächse nicht gleichmäßig: Darmstadt gehört genauso wie Weiterstadt hierbei zu den Verlierern mit sinkenden Gewerbesteuereinnahmen. “Damit wir in Darmstadt in Zukunft mehr Gewerbesteuereinnahmen erhalten und so wieder über neue Angebote für die Bürgerinnen und Bürger verhandeln können, anstatt über Einsparungen, muss es neues Gewerbe geben”, sagt Dr. Annette Brunert, Fraktionsvorsitzende der CDU. “Da wir in Darmstadt kaum Flächen zur Entwicklung von Gewerbe haben, kommt die Möglichkeit, mit dem Partner Weiterstadt gemeinsam etwas zu realisieren, zum richtigen Zeitpunkt.”

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Die Flächen gehören der Stadt Darmstadt, liegen aber auf der Gemarkung von Weiterstadt. Die Koalition betont, dass bei der Entwicklung des Gewerbegebiets die gleichen Anforderungen in Bezug auf Nachhaltigkeit und Artenschutz gelten, wie dies bei einem Gewerbegebiet in Darmstadt der Fall wäre. Diesen Anspruch möchten Grüne, CDU und Volt in der Planung durchsetzen. “Wir finden es gut, dass entlang der A5 eine Solaranlage entstehen soll”, kommentiert Frederik Jobst, stellvertretender Fraktionsvorsitzender von Volt, das Vorhaben. “Hinzu kommt aber, dass das Areal heute aus unversiegelten Flächen besteht, die landwirtschaftlich genutzt werden. Diese müssen auch nach der Bebauung Platz für Natur und Versickerung bieten. Mehr Grün und weniger Beton gelten für uns auch beim Gewerbe als zentrale Ziele.”

Die Koalition ist überzeugt, dass ein gut angebundenes Gewerbegebiet mit Grünflächen und Beschattung attraktiv für Unternehmen ist und somit Potenzial bietet für eine dauerhafte Verbesserung der Gewerbesteuereinnahmen sowie eine Ausweitung des Angebots an ÖPNV-Verbindungen und Arbeitsplätzen für die Bürger:innen von Darmstadt und Weiterstadt.

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