My body – my choice. Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist eine Menschenrechtsverletzung. Zum Tag der Gewalt gegen Frauen am 25. November ist die Lage hier in diesem Land schlimmer denn je. Hieß es jahrelang, jeden dritten Tag werde in Deutschland eine Frau, ein Mädchen getötet, gab es in 2023 insgesamt 983 Opfer von versuchten oder vollendeten Femiziden. 360 Frauen und Mädchen starben. Fast jeden Tag ein Mord oder Totschlag. Und das sind nur die offiziellen Zahlen, die Dunkelziffer ist um ein vieles höher.
Gewalt gehört zum Alltag von Frauen. Geschlechtsspezifische Straftaten nehmen zu, Treiber ist das Internet, heißt es in der jüngsten Kriminalstatistik. Wer nach USA blickt hört unfassbare Slogans, die skandieren „Your body – my choice“. Das ist an Frauenverachtung und sexualisiertem Hass kaum noch zu toppen.
Das Ziel Grüner Politik ist eine diskriminierungsfreie Gesellschaft, in der alle unabhängig vom Geschlecht selbstbestimmt leben können. Frauen müssen überall gleichberechtigt mitgestalten können – von der Arbeitswelt bis zur Familie und im Netz.
Für dieses Ziel müssen wir lautstark eintreten: immer und überall. In unseren Familien, am Arbeitsplatz, in unserer Freizeit und im Netz. Nur eine Gesellschaft, die Gewalt gegen Frauen ächtet, hat die Chance, eine freie Gesellschaft zu werden, in der jede und jeder selbstbestimmt leben kann. Dafür setzen wir uns ein.
Die Realität ist, dass diese Gewalttaten erschreckende Normalität angenommen haben, die nur dann durchbrochen wird, wenn der Täter einen Migrationshintergrund hat. Dann ist die Entrüstung jedes Mal groß und es werden drastische Strafen gefordert. Aber im Normalfall ist der Täter eben der Ehemann, Onkel, Bruder, Partner, Expartner und nicht der Unbekannte. Frauen und Mädchen müssen heute immer noch ihr engstes Umfeld viel mehr fürchten, als den dunklen Hinterhof oder den vielzitierten Bären im Wald und da hilft auch kein Tragen langer Hosen statt kurzer Röcke.
2011 gab es Hoffnung durch die Verabschiedung der Istanbul Konvention. Das Übereinkommen ist das erste völkerrechtlich verbindliche Instrument im europäischen Raum zum Thema Gewalt gegen Frauen und Mädchen. Es verpflichtet die Staaten zu umfassenden Maßnahmen in allen Bereichen, von der Prävention über Unterstützungsangebote bis hin zum Straf-, Zivil- und Ausländerrecht. Daran müssen wir weiterarbeiten. Dafür braucht es starke Grüne in den Kommunen, Ländern und im Bund!
Denn ein Leben ohne Gewalt ist ein MENSCHENRECHT, das auch für Frauen und Mädchen gelten muss!
Wir unterstützen die Kampagne „NEIN heißt NEIN und nur JA heißt JA“ unserer Grünen Bürgermeisterin Barbara Akdeniz zum Internationalen Tag der Gewalt gegen Frauen. Sie soll nicht nur informieren, sondern auch zum Handeln motivieren. „Denn wir möchten, dass sich alle Menschen in unserer Stadt sicher fühlen. Dazu gehört, dass wir die verschiedenen Formen der sexualisierten Gewalt gegen Frauen erkennen und gemeinsam dagegen vorgehen“, so Barbara Akdeniz.
Zum neunten Mal in Folge ruft die Mitmachaktion „Wir brechen das Schweigen“ zur bundesweiten Solidarisierung mit gewaltbetroffenen Frauen am Tag der Gewalt gegen Frauen auf.
Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ bietet Frauen unter der Nummer 116 016 rund um die Uhr kostenlose und anonyme Beratung in 19 Sprachen an.
Weitere Informationen unter www.hilfetelefon.de.
Informationen zu den Darmstädter Hilfs- und Unterstützungsangeboten gibt es auf www.darmstadt.de/hilfe.
Die App des Vereins „Gewaltfrei in die Zukunft e.V.“ bietet von häuslicher Gewalt betroffenen Personen einen niedrigschwelligen Zugang zu Informationen und Unterstützungsangeboten und soll als Brücke in das bestehende Hilfenetzwerk dienen. Weitere Informationen unter www.gewaltfrei-in-die-zukunft.de.