Bildungsauftrag der Theater muss ernst genommen werden

Bildungsauftrag der Theater muss ernst genommen werden (23.12.2010)

„Der Oberbürgermeister und Kulturdezernent beschönigt die Lage des Staatstheaters“, so der Vorwurf der kulturpolitischen Sprecherin der GRÜNEN Hildegard Förster Heldmann. „Nach Veröffentlichung der vergleichenden Studie zur Theaterfinanzierung ist klar, dass das Darmstädter Theater gut wirtschaftet. Nichtsdestotrotz ist die finanzielle Lage weiterhin höchst angespannt. Allen Akteuren ist klar, dass das Staatstheater aus eigener Anstrengung die vorhandenen Defizite nicht ausgleichen kann“, so Förster-Heldmann. Daher fordert die Stadtverordnete eine solide Finanzierung. „Hier ist ein klarer Auftrag des Kulturdezernenten nötig. Doch zum wiederholten Male verschleiert dieser die Dramatik der Lage.“

Die GRÜNEN schätzen die Arbeit des hiesigen Staatstheaters. „Die Belegungszahlen sind sehr gut. Auch die Profilierung des Theaters in allen drei Sparten hat sich gut entwickelt. Doch darf der Bildungsauftrag, den die Theater in Hessen wahrnehmen, nicht hoch genug bewertet werden. Daher“, so Förster-Heldmann, „müssen solide Konzepte entwickelt werden. Es muss beispielsweise überprüft werden, ob die Landkreise mehr als bisher in die Finanzierung mit einbezogen werden können. Auch muss über die Neubewertung des kommunalen Finanzausgleich diskutiert werden. Nach inoffiziellen Berichten ist das Land nicht bereit, die Etats zu erhöhen, was dringend nötig wäre“, so die kulturpolitische Sprecherin. „Als Darmstädter Landtagsabgeordneter und Mitglied des hessischen Kulturausschusses ist Raphael Reißer aufgefordert, sich für die Belange des Darmstädter Theaters einzusetzen.“

„Die Lage in Darmstadt wird von Kulturdezernent Hoffmann zu schön dargestellt. Dabei bedarf es jetzt endlich solider Konzepte. Gedanken über die Schließung einer oder mehr Sparten sind abwegig und im Gesamtkonzept des kultur- und bildungspolitischen Auftrages alles andere als sinnvoll. Niemand würde auf die Idee kommen, in Schulen das Lesen zugunsten von Rechnen und Schreiben zu streichen“, so Förster-Heldmann abschließend.

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