Gute Ideen für eine lebendige Innenstadt

Innenstadt
Die Innenstadt wird sich verändern. Die angekündigte Schließung der Galeria-Kaufhof-Filiale am Weißen Turm hat dies der Öffentlichkeit einmal mehr ins Bewusstsein gerufen.
Der Magistrat arbeitet bereits seit Langem daran, die Attraktivität der Stadtmitte zu erhalten und aktiv weiter zu gestalten. Es ist ein Prozess, in den sich viele einbringen können und sollen. Dass der Wandel als Chance zu begreifen ist, wurde bei der Erarbeitung des Innenstadtentwicklungskonzeptes deutlich. Viele Hundert Bürger*innen waren neben Darmstadt Citymarketing e. V. und Darmstadt Marketing GmbH sowie ortsansässigen Institutionen und Multiplikator*innen daran beteiligt. Das Strategiepapier analysiert Stärken und Schwächen, vor allem aber zeigt es, was eine Innenstadt neben dem Handel heute braucht: Wohnen, Kultur und hybride Orte, an denen unterschied­liche Stadtfunktionen zusammentreffen.
Die zur Umsetzung notwendigen Instrumente haben wir bereits auf den Weg gebracht.

Die Stadtverordnetenversammlung beschloss im Mai ein städtisches Vorkaufsrecht für Immobilien in der Innenstadt. Der Kaufpreis kann dabei auf den üblichen Verkehrswert begrenzt werden. Dadurch ist es möglich, Einfluss auf die weitere Nutzung zu nehmen und Spekulation entgegenzuwirken. Auch ein Leerstands- und Quartiersmanagement gibt es bereits.

Wie wichtig die Innenstadt den Darmstädter*innen ist, zeigt ihr großes Engagement: Die Beteiligung am Workshop für die künftige Bestimmung des Stadthauses in der Grafenstraße war hoch. Viele gute Ideen wurden erarbeitet, was neben der Dauerausstellung des Landesverbands Deutscher Sinti und Roma dort verwirklicht werden könnte. Rund um die Stadtkirche sind die City-Pat*innen aktiv, die bei der Erarbeitung des Entwicklungskonzeptes zusammengefunden haben und nun gemeinsam den öffentlichen Raum bespielen. Auf einem Parkhausdach haben Jugendliche mit viel Kreativität einen neuen Treffpunkt etabliert.

Die Vorschläge für die Umgestaltung von Altstadtanlage, Müller- und Lindenhofstraße fanden großen Zuspruch. Aus dem heutigen „Durchgangsquartier“ soll ein grüner Ort mit mehr Aufenthaltsqualität werden. Sogar für die Offenlegung des Darmbachs entlang des Parkplatzes am Jugendstilbad bietet sich eine Perspektive. Insgesamt alles eine sehr dynamische Entwicklung, die Hoffnung macht und viel Positives erwarten lässt.

Elisabeth Decker | Mitglied im Ausschuss Wirtschaftsförderung, Wissenschaft & Digitalisierung

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