Der Arbeitskreis Soziales im Haus der digitalen Medienbildung

Der Sozialarbeitskreis traf sich, gemeinsam mit dem Bildungs-AK, im Haus der digitalen Medienbildung. Zuerst führte Sozialdezernentin Barbara Akdeniz kurz in die Historie des Hauses der digitalen Medienbildung (HddM) ein. Das HddM ist ein gemeinsames Projekt der Digitalstadt GmbH, des Sozialdezernates und des Instituts für Medienpädagogik und Kommunikation (MUK). Im Zentrum der Arbeit des HddM steht nicht die Technik sondern der Mensch. Insbesondere geht es um Medienkompetenz und Medienbildung. Seit 2015 arbeiten Stadt und MUK intensiv zusammen. Es werden Medienkongresse abgehalten, das Mediendiplom umgesetzt und kooperativ
gearbeitet, so ist die neu eingestellte Medienpädagogin der Stadt vor Ort im Forstmeisterhaus mit ihrem Büro angesiedelt. Peter Holnick, Geschäftsführer des MUK, schilderte die Entwicklung des
Vereins von der Landesbildstelle hin zum Institut für Medienpädagogik und Kommunikation. Mit dem Haus der digitalen Medienbildung können die Bildungsprojekte noch intensiver vorangebracht werden. Ziel ist es alle Schüler*innen in Darmstadt und die dazugehörigen Eltern und pädagogischen Fachkräfte zu erreichen. Schule als Ort erreicht alle Kinder, von daher ist eine Konzentration auf Klassenverbünde sinnvoll.

Zum Team des HddM gehören Peter Holnick, Ilona Einwohlt und Mareike Biek. Das HddM ist ein symbolisches Haus, vielmehr haben die Mitarbeitenden den Anspruch vor Ort bei den Kindern und Jugendlichen zu sein.

In der Diskussion wurden folgende Fragen und Themen erörtert: Elternabend – wie erreichen wir die Eltern und ihre Sorgen? Der letzte Elternabend in der Centralsstation mit etwa 250 TN war sehr
erfolgreich. Es geht dabei nicht um technische Fragestellungen oder Vorschriften, sondern um Erziehungsfragen. Wie können wir unsere Kinder stärken, dass sie fakenews erkennen, sich im world wide web sortieren können und so selbstbewusst sind, dass sie auf Anfeindungen und Mobbing sensibel reagieren. Die Verantwortung liegt bei den Erwachsenen. Peter Holnick verweist dabei auf Lebensrealtitäten. Kinder/Heranwachsende fragen sich in der analogen Welt „wer bin ich“ und in der digitalen Welt „wer könnte ich sein“. Ohne eigene Identität sind die Kinder und Jugendlichen den Gefahren viel intensiver ausgesetzt.

Zur Identitätsfindung können Abenteuer/Krisen hilfreich sein. Lösungen finden, Probleme überwinden stärkt junge Menschen. Weiter ist es dringend notwendig, dass Erwachsene mit jungen Menschen über ihre Erfahrungen im Internet/in den sozialen Medien sprechen. Ihnen eine Plattform für die Verarbeitung anbieten. Von daher ist Medienkompetenz von Lehrkräften/Eltern und pädagogischen Fachkräften enorm wichtig.

Es wird die These diskutiert, inwiefern der Leistungsdruck junge Menschen in die digitale Welt treibt – dort gibt es keine Verlierer*innen, die Bilder auf Instagram und Co vermitteln eine heile gestylte Welt. Gleichzeitig trifft die digitale Welt die Kinder und Jugendlichen mit brutaler Macht: wer am längsten einen Brutalporno anschauen kann, hat gesiegt….Die Folgend sind dramatisch.

Fazit: wir müssen die Kinder erreichen, ihnen einen Gegenpart zur digitalen Welt bieten, gerade Jungs sind Verlierer mit weniger Resilienz. Wir müssen mehr Fantasie entwickeln, wie wir die Digitalisierung in Bildung umsetzen.

Die Arbeit des MUK und des HddM ist politische Bildung. Wenn Medienbildung und Medienkompetenz gestärkt werden, tragen wir dazu bei, dass Demokratie gestärkt wird und arbeitet gegen Rassismus, Rechtsextremismus, Ausgrenzung und die Macht terroristischer Aktivitäten.

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