Spaß, Begegnung, Gesundheit, Ehrenamt

Sport als soziales Bindeglied in einer wachsenden Stadt

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Menschen kommen spontan oder regelmäßig zusammen und treiben gemeinsam Sport. Dabei steht wahlweise die Leistung oder der Spaß im Vordergrund. Auch individuell sind viele sportlich aktiv: auf Wanderrouten, Lauf- oder Fahrradwegen und an öffentlichen Fitnessgeräten. Neben der Freude an der Bewegung hat Sport eine große gesundheitliche und soziale Bedeutung. Die Sicherung und Weiterentwicklung der Sportmöglichkeiten haben für uns Darmstädter GRÜNE deshalb einen hohen Stellenwert.

Die Darmstädter Bürger*innen können auf ein vielfältiges Sport- und Bewegungsangebot zugreifen, dazu gehören Sparten- und Breitensportarten in Vereinen ebenso wie informelle Bewegungsangebote. Angesichts der wachsenden Zahl an Einwohner*innen und neuer Wohnquartiere ist es uns GRÜNE wichtig, grundsätzlich auch Optionen zur sportlichen Betätigung vorzusehen.

Darmstadt steht auch für sportliche Erfolge. Und zwar nicht nur für die von bundesweit bekannten Sportler*innen sowie Vereinen im Schwimmen, Tennis und Fußball, sondern auch von Athlet*innen, deren Sportarten in der breiten Öffentlichkeit meist weniger Beachtung finden, wie Cheerleading, Radball, Fechten, Rollhockey, Rollkunstlauf, Tischfußball oder Tanzen.

In den vergangenen fünf Jahren hat die Stadt erheblich in die sportliche Infrastruktur investiert. Niederschwellige Bewegungsangebote wurden weiter ausgebaut. Die Sportvereine erhielten Planungssicherheit. Durch eine solide Haushaltsführung konnten die Zuschüsse jedes Jahr fristgerecht ausgezahlt werden. Auch in der Corona-Krise steht der GRÜN-geführte Magistrat den Vereinen zur Seite: Die Haushaltssperre wurde 2020 von 20 auf 5 Prozent abgesenkt, die Auszahlung der Zuschüsse vorgezogen. Auf unsere Initiative hin hat der Magistrat einen Corona-Hilfsfonds für die Darmstädter Sportvereine ins Leben gerufen, der insgesamt 100.000 Euro beinhaltet.
>>> Wir GRÜNE setzen uns auch in der kommenden Legislaturperiode für ein breites Angebot an Bewegungsmöglichkeiten ein. Wir wollen die Integration von Spiel, Sport und Bewegung in die urbane Alltagswelt weiterentwickeln und fördern. Das Augenmerk liegt dabei sowohl auf der Quartiersorientierung als auch auf speziellen Zielgruppen.

 

1. Sportentwicklungsplanung als kommunale Querschnittsaufgabe

Sport und Sportentwicklung kann nicht isoliert betrachtet werden. Für uns GRÜNE ist die Sportentwicklungsplanung eine Querschnittsaufgabe, die insbesondere in die Stadtentwicklungsplanung, aber auch in sozialplanerischen Maßnahmen thematisch integriert sein muss. Es ist uns wichtig, Planungsgruppen interdisziplinär zu besetzen.

1.1. Sportpark Süd-West

Wir GRÜNE haben uns in den letzten Jahren für die Erarbeitung einer integrierten Sportentwicklungsplanung Süd-West eingesetzt, die Sport-, Stadt- und Vereinsentwicklung verbindet. Diese umfasst die neue Lincoln-Siedlung, das im Entstehen begriffene Ludwigshöhviertel, die Heimstättensiedlung sowie die Stadtteile Bessungen und Eberstadt. Kooperationen zwischen den ansässigen Vereinen aber auch die Schaffung nicht-vereinsgebundener Bewegungsangebote sowie natürlicher Aufenthaltsflächen sollen im Vordergrund stehen.
>>> Wir setzen uns für die Schaffung eines kleinen Bürgerparks westlich der B3 als zentraler Bestandteil des Sportparks Süd-West unter Beachtung der Naturschutzbelange ein.
>>> Unser Ziel ist, dass das Baseball-Feld „Memory Field“ von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) erworben und anschließend saniert wird.

>>> Wir achten bei der Entwicklung des Ludwigshöhviertels darauf, dass eine ausreichende sportliche Infrastruktur geschaffen wird.

1.2. Ein zukunftsfähiges kommunales Sportkonzept

Für eine so stark wachsende Stadt wie Darmstadt, die zudem eine sehr diverse Bevölkerungsstruktur aufweist, ist eine bedarfsgerechte Ausstattung mit vielfältigen Sportangeboten wichtig, um als Kommune weiterhin attraktiv zu sein, gesundheitliche Vorsorge bereitzuhalten und soziale Treffpunkte zu schaffen.
Wir GRÜNE haben uns dafür eingesetzt, dass das Sportamt eine Bestands- und Bedarfsanalyse für alle Darmstädter Stadtteile erstellt. Dabei wurde analysiert, wie viele Sportflächen für die jeweiligen Sportangebote vorhanden sind, wie hoch der allgemeine Sanierungsbedarf ist und ob es, gemessen an der Nachfrage, ausreichend Angebote gibt. Durch eine Erhöhung des Investitionskostenzuschusses konnten die Vereine zudem den Sanierungsstau hinsichtlich ihrer Liegenschaften teilweise abbauen.
>>> Auf Grundlage der Bestands- und Bedarfsanalyse wollen wir GRÜNE eine systematische Umsetzungsplanung vornehmen. Wir möchten den Sanierungs- und Neubaubedarf erfassen und diesen anschließend auf Grundlage des Bedarfs der Bürger*innen priorisieren, um daraus eine Sportentwicklungsplanung für das kommende Jahrzehnt zu erstellen.
>>> Die bisher verfolgte Strategie, die Zusammenarbeit der Vereine untereinander zu fördern, wollen wir fortführen.
>>> Auch beim Sport sind uns Klima- und Umweltschutz wichtig. Wir wollen umweltverträgliche Sportarten und die Bilanzierung der Klimaverträglichkeit stärker in den Fokus rücken. Die Energieberatung für Vereine mit eigenen Liegenschaften muss ausgebaut werden.
>>> Zur Förderung des Amateur- und Breitensports setzen wir uns für die Erstellung eines Sportatlasses ein, in dem alle Darmstädter Sportangebote im öffentlichen Raum aufgeführt werden.

>>> Neue Bewegungsräume wie jüngst an der Modaupromenade in Eberstadt sollen etabliert werden. Ein weiterer geeigneter Ort ist beispielsweise die Albert-Schweizer-Anlage, die von vielen Darmstädter*innen als Joggingstrecke genutzt wird.

Im Bereich des Leistungssports wollen wir in enger Kooperation mit den Vereinen und den Athlet*innen eine strategische Sportplanung vornehmen, damit weiterhin hochklassig Sport getrieben werden kann und eine möglichst diverse Palette angeboten wird. Dabei achten wir auf ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen der Förderung von Männern und Frauen. > Frauenpolitik

1.3. Förderung des institutionellen Sports in Vereinen

In Darmstadt gibt es knapp 100 Sportvereine mit insgesamt über 40.000 Mitgliedern. Sport im Verein hat eine hohe integrative Wirkung. Dies gilt im Hinblick auf kulturelle und ethnische Diversität wie auch auf die Verschiedenheit von Alter, Geschlecht und sozialem Status.
Deshalb haben wir im Sommer 2020 beschlossen, 75.000 Euro mehr in die Jugendsportförderung zu investieren. Auf diese Weise kann der sogenannte „Sporteuro“, den die Darmstädter Vereine für jedes jugendliche Mitglied erhalten, auf 1,50 Euro angehoben werden. Um die Sportstätten energieeffizienter zu machen, werden energetische Sanierungsmaßnahmen der Vereine zu 50 % bezuschusst. Dafür wurden 100.000 Euro in den Finanzhaushalt eingestellt.
Die Sportförderrichtlinien wurden überarbeitet. Dadurch wird die Vergabe der städtischen Gelder stärker an soziale, ökologische und kooperative Aspekte geknüpft.
>>> Vereine mit eigenen Sportstätten und -anlagen werden wir auch weiterhin gesondert unterstützen. Dabei wollen wir prüfen, wie das Ehrenamt konkret entlastet werden kann, beispielsweise durch die gezielte Bereitstellung von Beratung.

Der Wunsch, Sport zu treiben, darf nicht an einer maroden Sportstätte scheitern.
>>> Im Sinne einer gestaltenden Stadtentwicklung wollen wir Vereinen mit angespannter Haushaltssituation helfen, damit auch ihre Liegenschaften saniert werden können, sofern die Sportanlagen zentral für die jeweiligen Quartiere sind.
>>> Zudem setzen wir uns dafür ein, dass E-Sport in die Sportförderung aufgenommen wird.

1.4. Frühzeitige Förderung von Sport und Bewegung bei Kindern

Wir GRÜNE wollen die Freude an Bewegung von klein auf fördern. Ein gutes Beispiel ist das pädagogische Konzept der Bewegungs- und Ernährungskindertagesstätte der Sportgemeinschaft Arheilgen e.V.: Bewegungsangebote und Betreuung werden hier eng miteinander verbunden, sodass die Kinder zur Bewegung angeregt werden. Das ist heute besonders wichtig, da immer mehr Heranwachsende Schwierigkeiten bei der Koordination einfacher Bewegungsabläufe zeigen.
>>> Die Kooperationen zwischen Kinderbetreuungseinrichtungen, Grundschulen und Sportvereinen wollen wir in Zusammenarbeit mit dem Sportkreis ausbauen und verstetigen.
>>> Wir setzen uns für eine dritte Sportstunde pro Woche an allen Darmstädter Grundschulen ein.
>>> Gemeinsam mit dem Sportkreis wollen wir ein Konzept für eine zeitlich begrenzte kostenlose Mitgliedschaft in Sportvereinen entwickeln, die Kinder zur Teilnahme an Angeboten verschiedener Vereine und Sportarten berechtigt.

1.5. Förderung von Sport und Bewegung für ältere Menschen

In den vergangenen Jahren haben wir in vielen Stadtvierteln Bewegungsparcours für Senior*innen in zentralgelegenen und öffentlich gut zugänglichen Parkanlagen geschaffen. Die Parcours sind ein weiterer Schritt auf dem Weg zu einer altersgerechten und gesundheitsfördernden Stadt. In Kooperation mit dem Sportkreis ist es zudem gelungen, angeleitete Trainingszeiten für ältere Menschen anzubieten.
>>> Die Errichtung solcher Bewegungsparcours vor allem für Senior*innen wollen wir weiter ausbauen, gerade auch in den neuen Quartieren.
>>> In enger Abstimmung mit der Interessenvertretung für Senior*innen, mit Sportvereinen und mit den freien Trägern der Seniorenarbeit wollen wir weitere Konzepte zur Bewegungsförderung insbesondere von älteren Menschen entwickeln, die aber auch Jugendlichen zur Nutzung offenstehen.
>>> Außerdem setzen wir uns für die Schaffung eines Trimm-Dich-Pfades in einem Waldstück ein, um die Erholung in der Natur und sportliche Betätigung miteinander zu verknüpfen.

1.6. Sport-Infrastruktur erhalten und ausbauen

Sport, Spiel und Bewegung brauchen entsprechend geeignete Räume. Die gesundheitsfördernde Wirkung des alltäglichen Fuß- und Radverkehrs haben wir durch den konsequenten Ausbau der dafür nötigen Infrastruktur gestärkt. > Stadtentwicklung und Mobilität Zudem haben wir die Sanierung der städtischen Hallen konsequent fortgeführt und die Böllenfalltorhalle sowie die Hirtengrundhalle grundsanieren lassen.
In der vergangenen Legislaturperiode hat das Sportamt in allen Stadtteilen Infoinformationsveranstaltungen (Sportforen) durchgeführt. Sie sollen dazu dienen, die Kooperationen unter den Vereinen zu fördern und die Sportstätten noch effektiver zu nutzen. Zudem haben wir GRÜNE uns dafür eingesetzt, dass ein Online-Belegungsplan erstellt wird.
>>> Diesen Weg wollen wir fortführen und für die Vergabe von Nutzungs- und Belegungszeiten in städtischen Sporthallen (einschließlich der Schulsporthallen), städtischen Bädern wie auch von Außenanlagen transparente Kriterien entwickeln.

Wir GRÜNE setzen uns für eine Erweiterung der Sportangebote durch eine Verbesserung der bestehenden Strukturen ein.
>>> Wir wollen ein Rollsport-Konzept erstellen und durch die Bündelung der Trainings- und Wettkampfmöglichkeiten die aktuelle Situation für diese Sportart verbessern.
>>> Wir setzen uns dafür ein, dass geprüft wird, ob durch den Kauf der Eissporthalle einerseits eine finanzielle Verbesserung für die Eissport treibenden Vereine erreicht und andererseits eine günstigere Nutzung der Eissporthalle herbeigeführt werden kann.
>>> Hinsichtlich bereits existierender Sportanlagen wollen wir prüfen, ob eine breitere Nutzung auch außerhalb des institutionalisierten Sports möglich ist und diese gegebenenfalls vorantreiben.
>>> Unser Ziel ist, dass in jedem Stadtteil eine – zumindest teilweise – geöffnete Sportanlage zur Verfügung steht.

 

2. Darmstadt als Schwimmstadt erhalten und weiter ausbauen

Während in vielen anderen Kommunen Schwimmbäder geschlossen werden, wird in Darmstadt in die Ausstattung der Bäderlandschaft investiert. Der GRÜN-geführte Magistrat hat die zur Verfügung stehende, gemessen an der Bevölkerung sehr große Schwimmfläche noch erweitert und qualitativ verbessert. Mit dem Neubau des Nordbades wurde begonnen, Woog und Arheilger Mühlchen sind entschlammt. Durch eine vorläufige Sanierung konnte das Eberstädter Mühltalbad auch im Sommer 2020 genutzt werden. Seine Grundsanierung wurde bereits eingeleitet.
>>> Wir GRÜNEN wollen, dass mit der Grundsanierung des Eberstädter Mühltalbades schnellstmöglich begonnen wird. Sollte eine Schließung des Bades notwendig sein, muss diese möglichst kurzgehalten werden. Der Fortbestand als Familien- und Freizeitbad ist für uns ein zentrales Anliegen. > Stadtteile
>>> Wir sprechen uns gegen eine zukünftige Wohnbebauung des Trainingsbadgeländes am Woog aus, um keine Nutzungskonflikte mit der Badestelle zu bekommen und die Aufenthaltsqualität für die Besucher*innen hochzuhalten.

 

3. Frauen und Gleichstellung

Die Gleichstellung von Mann und Frau sowie von sexuellen Minderheiten ist uns GRÜNEN schon lange ein Anliegen. Durch gezielte Förderung sowie Antidiskriminierungsmaßnahmen haben wir begonnen, gesellschaftliche Benachteiligung zu reduzieren. Diesen Weg wollen wir fortsetzen.
>>> Durch gezielte Maßnahmen wollen wir den Anteil von Frauen in der ehrenamtlichen Vereinsarbeit erhöhen.
>>> Um die Sichtbarkeit von Frauen und Menschen, die sich keinem Geschlecht zuordnen möchten, zu steigern, setzen wir uns für die Umbenennung des Preises „Darmstädter Sportler des Jahres“ in „Darmstädter Sportler*in des Jahres“ ein.
> Frauenpolitik
>>> Wir wollen, dass beim Um- und Neubau städtischer Sportanlagen nach Möglichkeit genderneutrale Umkleiden und Toiletten geschaffen werden. > Queeres Darmstadt
>>> In Kooperation mit den Sportvereinen soll eine Antidiskriminierungskampagne von LSBTIQ ins Leben gerufen werden.  

 

4. Bundesliga-Fußball in einem modernisierten Böllenfalltor-Stadion

Wir GRÜNE haben uns stets dafür stark gemacht, dass zu jedem Zeitpunkt Profi-Fußball am Böllenfalltor gespielt werden kann. Mittlerweile ist das Stadion wieder in den Besitz des SV Darmstadt 98 übergangen und der Modernisierungsprozess in vollem Gange. Drei Tribünen sind bereits fertiggestellt, aktuell wird noch die Haupttribüne erneuert. Die Stadt unterstützt die Lilien beim Umbau sowohl finanziell als auch durch Bürgschaften.
Wir wollen auch in Zukunft gute Bedingungen für den Profi-Fußball in Darmstadt schaffen. Deshalb unterstützen wir den SV 98 weiterhin bei der Modernisierung des Stadions und darüber hinaus.
>>> Wir setzen uns dafür ein, dass die Zuwegung und die Verkehrssituation an Spieltagen im Rahmen der Sanierung der Nieder-Ramstädter-Straße verbessert werden.
>>> Gemeinsam mit dem SV 98 werden wir prüfen, inwiefern das Böllenfalltor-Stadion in spielfreien Zeiten auch für andere Sportarten nutzbar gemacht werden kann.